Livestream von Ratssitzungen – so funktioniert die Technik dahinter

Livestreams sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – auch in der Politik sind sie ein fester Bestandteil . Auf kommunalpolitischer Ebene übertragen immer mehr Städte und Gemeinden ihre Ratssitzungen live ins Internet, sodass Bürgerinnen und Bürger bequem von zu Hause aus politische Debatten und Entscheidungen verfolgen können. Doch wie funktioniert das eigentlich? Welche Technik steckt hinter einer professionellen Übertragung? Wir geben einen Blick hinter die Kulissen!

Das technische Grundsetup beim Livestream von Ratssitzungen

Technik beim Livestream von Ratssitzungen

Für eine erfolgreiche Übertragung braucht es eine funktionierende Infrastruktur. Im einfachsten Fall verfügt der Ratssaal über eine Beschallungsanlage und eine stabile Internetverbindung – dann kann mit einem festen Setup gearbeitet werden. 

In der Stadt Bonn gibt es zwei Säle in Beuel und Bad Godesberg für die regelmäßigen Übertragung. Zusätzlich können auch andere öffentliche Räume genutzt werden, die jedoch unterschiedliche technische Voraussetzungen mitbringen.

Welche Bildeinstellungen empfehlen wir?

Damit Zuschauer den besten Überblick haben, gibt es verschiedene Kameraeinstellungen:

🎥 Rednerpult – Zeigt die Person, die gerade spricht.

🎥 Vorsitz & Verwaltung – Damit auch die Leitung der Sitzung zu sehen ist.

🎥 Ratsteilnehmer – Eine flexible Einstellung für Diskussionen.

Die Einstellungen werden durch die Versammlung festgelegt, es gibt natürlich auch Personen die nicht per Bild gezeigt werden möchten.

Ideal sind sogenannte PTZ-Kameras (Pan-Tilt-Zoom), die automatisch bewegt werden können. Allerdings setzen viele Städte aus Kostengründen auf feste Kameras. Eine steuerbare Kamera wird nur für die Ratsmitglieder genutzt, um jeweils die sprechende Person schnell ins Bild zu setzen. Zusätzlich können über den Regie-Rechner Präsentationen, Grafiken oder Bauchbinden (Text-Einblendungen) in den Livestream integriert werden.

Wie funktioniert die Tonübertragung?

Tonproduktion bei Ratssitzungen

Ein guter Ton ist genauso wichtig wie das gute Bild – denn wenn man nichts versteht, bringt der beste Livestream nichts! Je nach Sitzung kommen 30 bis 100 Mikrofone zum Einsatz. In großen Sälen gibt es fest installierte Tischsprechstellen, in kleineren oder flexiblen Räumen kommen drahtlose Mikrofone zum Einsatz. Beide Optionen werden von Tontechnikern professionell abgemischt und betreut, damit Wortmeldungen klar und verständlich übertragen werden können.

Zuschaltungen: So können Externe teilnehmen

Ob Ratsmitglied, externe Expert*Innen, oder Verwaltungspersonal – nicht jede*r Teilnehmer*In kann immer vor Ort sein.

💻  Deshalb gibt es die Möglichkeit, sich per Videokonferenz über einen Monitor oder Beamer im Saal zuzuschalten. Dadurch ist eine aktive Teilhabe mit Bild und Ton sowie die Interaktion mit den Anwesenden gegeben.

Zuschaltungen sind dann beispielsweise möglich für:

✔️ Externe Experten

✔️ Verwaltungspersonal

✔️ Ratsmitglieder

Über welche Plattform wird ein Livestream von Ratssitzungen gestreamt?

YouTube Kanal der Stadt Bonn

Der Stream wird entweder über YouTube oder eine DSGVO-konforme Alternative wie 3Q Video übertragen und zusätzlich aufgezeichnet. Danach stellen wir der Verwaltung den Mitschnitt als Video oder Audio-Datei zur Verfügung. 

Grundlage für einen stabilen Livestream ist natürlich die sichere und schnelle Internetverbindung. Die Mindestanforderung liegt hier bei 10 Mbit/s Upload und die Backup-Lösung ist ein 5G-Router für Ausfallsicherheit.

Wie viele Menschen betreuen den Livestream von Ratssitzungen?

Man könnte meinen, dass ein Livestream ein riesiges Team benötigt – doch tatsächlich kann ein gut organisiertes Setup von nur zwei Personen bedient werden:

✔️ Eine Person steuert die Kameras sowie die Bildregie

✔️die zweite Person kümmert sich um den Ton und die Einspielungen.

Falls die Technik fest installiert ist, kann sogar eine einzige Person den gesamten Ablauf steuern.

Fazit: Digitalisierung bringt Transparenz

Der Livestream von Ratssitzungen macht politische Themen und Entscheidungen für Bürger*Innen zugänglich und transparent. Die technische Umsetzung erfordert allerdings Erfahrung und ein strukturiertes Vorgehen. Mit der richtigen Ausstattung und einem eingespielten Team ist es jedoch möglich, eine professionelle Übertragung mit überschaubarem Aufwand zu realisieren.